Die Stiftung Brückner-Kühner und der Verlag S. Fischer Theater und Medien haben Frauen dazu eingeladen, sich mit einer ungehaltenen Rede zu bewerben, um als eine von sechs Rednerinnen am 10. Dezember 2024 – Tag der Menschenrechte und Geburtstag der Schriftstellerin Christine Brückner – das Wort ergreifen zu können.

Die Jury hat mehrfach getagt und darum gerungen, wer – stellvertretend für alle 141 Bewerberinnen – ins Kasseler Rathaus eingeladen wird. Dies sind:

Felicitas Reinbacher, Eltville
Anika Westermann, Hamburg
Alexa Rudolph, Freiburg
Corinna Huber, Tübingen
Delia Kassi, Berlin
Alina Mathias, Rostock

Die Rednerinnen schonen weder sich noch das Publikum, wenn sie von Erfahrungen der sexuellen Gewalt sprechen oder von ihrem Umgang mit einer Krebsdiagnose berichten, wenn sie von Demenz und Alter, einem Kind mit Behinderung oder queeren Lebensrealitäten erzählen und wenn sie ungehalten werden angesichts des Rechtsrucks in Deutschland.

Die Reden werden im Kasseler Rathaus vor Publikum gehalten und vom Hessischen Rundfunk aufgezeichnet und gesendet. Im Verlag S. Fischer erscheint eine Anthologie mit einer Auswahl von 25 ungehaltenen Reden unter dem Titel „Ich bin VIELE!“. Im Frühjahr diesen Jahres kam die Sammlung „Aber jetzt ist Schluss“ mit neuen ungehaltenen Reden aus dem Jahr 2023 heraus. Zudem wird ein Großteil der eingereichten Reden auf der Plattform „ungehalten.net“ präsentiert.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie zur Anmeldung werden zeitnah bekannt gegeben.

Das Projekt von Stiftung Brückner-Kühner und S. Fischer Theaterverlag in Kooperation mit hr2-kultur und dem Archiv Deutscher Frauenbewegung geht auf Christine Brückners Buch „Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ zurück. Wir rufen jährlich Frauen dazu auf, eine Rede zu einem persönlichen Anliegen, das auch andere angeht, zu verfassen und als Video einzureichen. Mehr Details zu Projekt hier.

Im Rahmen des Projekts erschienen bisher bereits drei Publikationen mit je 20-30 Reden bei S. Fischer, außerdem entstand eine szenische Bearbeitung von fünf eingereichten Reden am Berliner Ensemble und weitere Veranstaltungen, die hier einsehbar sind. Alle in den vergangenen drei Jahren eingereichten Reden, deren Rednerinnen einer Veröffentlichung zugestimmt haben, wurden hier auf der Website veröffentlicht und können eingesehen werden.